Guten Morgen Parque Estadual Intervales. Nach einigen Stunden Schlaf weckt uns das Handy doch recht Zeitig. Die erste Gruppe ist schon so gegen 06:00 Uhr aufgestanden um sich auf zum GCC67 zu machen. Ich dachte immer, dass ich ein Nerd bin. Aber so irre bin ich dann doch nicht. Wer mich kennt, der weiß, ohne Frühstück und ohne Kaffee geht bei mir gar nichts. Also lieber erst mal zum Frühstück, einen Kaffee zu den leckeren warmen Brötchen und horchen, was der Tag noch so bringt.
Heute steht ja die Gruta do Fendão auf dem Programm. Nun meint man es gut, sortiert ein wenig um und ich gehe mit meiner Gruppe Morgen dort hin. Auch nicht schlecht, so haben wir den ganzen Tag hier im Park, während die Anderen den Ausflug genießen. Fix die Lage geprüft und schon ist der Tagesablauf klar. Jeder holt sein Equipment und auf geht es zur Affenmaske. Das wir hier und da stehen bleiben, weil eine Dose „da so rum liegt“ erklärt sich von selbst. Aber auch die Flora und Fauna ist nicht zu unterschätzen und lädt zum Verweilen ein.
Jeder andere hätte sich vermutlich erstmal die Dose gegriffen, weil er es nicht glauben kann hier zu sein. Doch uns quälen gerade ganz andere Fragen: Wo legen wir unser Gepäck ab? Wo und wie hängen wir bloß die Brasilien-Fahne auf? Wie bekommen wir die Kameras positioniert? Nach ca. 10 Minuten war alles geklärt aber irgendwie will keiner die Dose holen… Schon komische Menschen, diese Geocacher. Bei einem FTF kann man das Logbuch nicht früh genug signieren und hier machen wir so einen „Affenzirkus“. Jetzt aber, her damit und auf die große Munitionskiste.
Was für ein Inventar: 1 Logbuch, 1 Maske, 1 Dose mit Stempel wie bei einer Letterbox und einige Dosen und Tüten mit Travelbugs, Coins & Co. WOW. Einer nach dem anderen lässt sich mit der Maske fotografieren und jetzt bin ich dran. Soll ich die wirklich anziehen? Selbstverständlich, denn deswegen bin ich hier.
Logbuch signieren, noch ein paar TB’s tauschen, den Stempel in mein Büchlein (die anderen nutzten ihren Reisepass) und alles wieder zurück. Jetzt noch das ganze Equipment zurück in den Rucksack …. „Verdammt, mach noch mal die Dose auf. Habe noch einen TB vergessen. Und wenn ich den wieder mitbringe, dann gibt es Mecker.“ Habe ich doch glatt Hermann vergessen. So, jetzt aber, weiter im Programm, die Dosen rufen. Also zurück bis zum nächsten Abzweig und dann links. Ein kurzer Blick in das Höhenprofil und mir schwant Böses. Wir müssen auf knapp 1.000 m hoch. Oben angekommen werden wir mit einem weiten aber diesigen Blick belohnt.
Und Handyempfang gibt es hier auch! Super, da kann ich wenigstens eine SMS (wie oldschool) nach Hause schicken, dass ich noch lebe. „Zwei Caches liegen da hinten noch.“ Also wieder runter vom Berg – auf der anderen Seite. Nun stehen wir an der Koordinate, die mehr als eindeutig ist. Doch irgendwie ist die Dose nicht da. Sollte die entgegengekommen Gruppe Recht haben und das, obwohl der letzte Eintrag vom Owner war, dass eine neue Dose da ist? Intensive Suche ist erfolglos. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass es 15:00 Uhr ist. Um 16.00 Uhr ist das Event mit BBQ. Nächster Cache gem. Luftlinie nicht weit. Aber auch hier scheint es wieder rauf zu gehen. Was tun? „Folgender Deal: Wir gehen bis 15:30 Uhr in Richtung Dose und entscheiden dann ob wir zurückgehen oder die Dose suchen.“ Es scheint ein guter Plan und auf geht es, in Regionen wo keine Wege mehr eingezeichnet aber vorhanden sind. Kennt ihr das auch, wenn man z. B. in der Achterbahn mit seinem Sitz am Scheitelpunkt der ersten Talfahrt steht und sich die Frage stellt, warum man das macht? So geht es mir gerade. Die Zeit läuft und der Berg nimmt kein Ende. Aber wenn wir die hier nicht holen, dann holt die keiner. Die Uhr zeigt 15:30 Uhr und wo stehen wir? Fast neben der Dose. Das Gefühl ist mind. genauso super wie einen FTF in den Händen zu halten. Jetzt noch das Logbuch signieren, ein paar Fotos machen und zurück. Das BBQ wartet.
Hmmm, wir sollten hier an diesem Baum noch mal schauen. Irgendwo ist das Biest. War auf den Fotos nicht jemand im Baum? Sollte die T4 Wertung sich nicht nur auf das Gelände beziehen? Blicke schweifen hin und her. „Gehört das da hin?“ Schauen wir doch einfach mal nach. „FOUND!!!“ Jetzt aber fix zurück. Hunger und Durst machen sich im Körper bereit. Bei der Ankunft müssen wir feststellen, dass wir die letzten sind. Dass das BBQ von 17 Uhr auf 16 Uhr vorverlegt wurde hatten wir ja beim Frühstück mitbekommen. Aber dass man sich entschieden hat schon um 15 Uhr zu feiern ging an uns vorbei. Egal. Ist ja noch genug zu Essen und Trinken da. Nach dem wir ein paar Gespräche geführt haben und die Sättigung eintritt entscheiden wir uns, nach einem anstrengenden Wandertag, das Bett aufzusuchen. Morgen ist ja wieder wandern angesagt – von der langen Fahrt ganz zu schweigen. Gute Nacht.