Ankunft in Sao Paulo. Yeah, endlich wieder auseinanderfalten und Frischluft schnuppern. Aber vor der Frischluft steht der Kofferempfang. Während der ein oder andere bangt, ob sein Koffer überhaupt dabei ist (wäre wohl nicht das erste Mal), kann ich meinen doch recht zügig empfangen. Bei der Kontrolle durfte ich gleich feststellen, dass mein Schloss weg ist. Keine Ahnung, warum man es nach der Kontrolle nicht wieder dran gemacht hat, hatte ich doch extra darauf geachtet, dass es ein Tsa-Schloss ist. Naja, was soll es. Inhalt kontrollieren, alles da, gut. Im Ankunftsbereich haben wir uns schnell zusammengefunden um gegenseitig auf die Koffer aufzupassen. Denn jeder will mal auf die Pipibox, ein bisschen frisch machen und vor allem Geld tauschen. Hier werde ich dann bitter enttäuscht. Mir ist schon bewusst, dass nicht überall auf der Welt auch eine zweite Fremdsprache (vorzugsweise Englisch) gelehrt wird. Aber das am „Aeroporto Internacional de São Paulo/Guarulhos“ kaum einer Englisch spricht hätte ich nicht erwartet. So muss ich mich, wegen schlechter Vorbereitung, halt an einen Automaten begeben, bei dem 24 Real (ca. € 6,50) für das Abheben belastet werden. Geplant war es eigentlich anders. Dafür können wir uns kostenlos für 60 Minuten in das WLAN des Flughafens einloggen (versuche das mal als Nicht-Telekomkunde in Deutschland) um die daheim gebliebenen per WhatsApp, Threema oder Facebook über den Stand der Dinge zu berichten. Da wir noch einige Zeit zur Verfügung haben machen wir uns natürlich gleich an die umliegenden Caches.
Das erste Souvenir will verdient sein. So finden wir uns erstmalig als
TEAM
L uxemburg
S chweiz
D eutschland
in den brasilianischen Logbüchern wieder.
Mittlerweile trudelt dann doch der Bus ein und es geht los. Ca. 300 km liegen vor uns, auch hier nicht wirklich komfortabel. Doch es ist ja auch irgendwie ein Abenteuerurlaub. Also „Augen zu und durch“.
Nach einer halben Ewigkeit erreichen wir dann doch die Stadtgrenze von São Paulo und es wird grüner.
Die Fahrt bis zu dem Ort, in dem das Busunternehmen ansässig ist, verläuft ganz gut. Und nach dem das Geschäftliche abgewickelt ist können wir im örtlichen Supermarkt den ersten Proviant für die nächsten Tage – vorzugsweise Wasser – einkaufen. Vermutlich kann der Laden jetzt schließen. So viel Einnahmen in 30 Minuten hat er sonst bestimmt nicht. Im Bus angekommen – schon hier zeichnet sich ab, dass ich immer zur Gruppe der Letzten gehören werde – ging das Zählen los. 1, 2, 3, 4, 6, … , 33. ABFAHRT!
Schon bald wird die Fahrt unruhiger, denn wir sind runter von der Autobahn auf eine „Landstraße“ die sich nach einigen Kilometern in eine rote Sand-Lehm-keineAhnungwasnoch-Piste verwandelt.
Je näher wir unserem Ziel kommen, umso ungemütlicher wird es. Das erklärte dann aber auch die Wahl des Busses. Auch hier wird ein Zwischenstopp gemacht – Dose suchen, finden, Aufkleber rein, weiter geht es.
Endlich ist es so weit, wir sind im Park und stehen vor der Rezeption. Eben den Papierkram erledigen und die ersten Insekten begutachten. Eine Kolonie von Blattschneideameisen hat ihren Weg an der Rezeption vorbei und wird von einem Nashornkäfer beaufsichtigt.
Natürlich ist auch gleich der Multi an der Rezeption mitzunehmen. Nach dem jeder seine Schlüssel bekommen hat heißt es wieder aufsitzen und auf die Gebäude verteilen, die doch recht weit auseinander liegen. Tobi_locke und ich haben Glück. Unser Haus ist keine 100m von der Futterkrippe entfernt und hat den Pool. Ich werde den aber nicht aufsuchen. Keine Badebux und auch zu kalt.
Jetzt eben die Räumlichkeiten untersuchen, ein paar Sachen aus dem Koffer holen und raus an die Luft – Dosen suchen. Das anschließende Abendbrot ist recht ordentlich. Und so gehen wir, nach ein bisschen Klönschnack, gesättigt ins Bettchen, den verpassten Schlaf der letzten 24 Stunden nachholen.
Gute Nacht @all